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Gegner Kategorien

Es gibt 3 Kategorien von Gegnern. Entsprechend müssen wir im WT agieren und uns auf die Eigenschaften des Gegners einstellen :


1.) “grösserer Gegner”

Man benutzt andere Strukturen (Armpositionen) um die fehlende Reichweite durch frühmöglichsten Kontakt auszugleichen, damit der Gegner seine komplette Reichweite nicht einsetzen kann. Man erhöht den diagonalen Druck auf die gegnerischen Arme um eine Blockade der gegnerischen Arme zu erzeugen(verdrängen), damit der Gegner nicht beide (längere) Arme einsetzen kann. Man kämpft eher in der 3.+4.Distanz als in der 1.+2.Distanz, da der kürzere Abstand eher die Mechanik (Weg+Winkel) eines kleineren Kämpfers entgegenkommt und die längere Reichweite somit ausgleicht. Man greift andere Ziele des gegnerischen Körpers an, d.h. entsprechend der eignen kürzeren Reichweite, werden die anatomisch nächsten Ziele attackiert, statt Kopf z.B. dann per Tritt die Knie oder tiefe Schläge zum Unterleib.

2.) “schwererer Gegner”

die eigene Beweglichkeit wird erhöht. Bevor die Bewegungsenergie (Masse + Beschleunigung) uns mit ganzer Wucht trifft, so muss durch Körperbewegung (Schritt) oder Anpassung (Wendung) versucht werden sich der ankommenden Kraft (Trägheit) zu entziehen. Ebenso müssen diese Prinzipien auch über die Arme ausgeübt werden, z.B. Bong Sau. Sollte man die ankommende Kraft nicht rechtzeitig umlenken können, so verstärken wir stattdessen die gegnerische Kraft (Zug) und führen mit geliehener Kraft den Weg weiter ins Leere. Ebenso wird durch die Druckpunkte (Ziele am Körper des Gegners) versucht die Statik zu schwächen, z.B. Regionen zu attackieren, die den Gegner aus der Bahn werfen, stolpern oder kippen lassen.

3.) “schnellerer Gegner”

Schnelligkeit kann man schlecht mit Schnelligkeit bekämpfen, denn dann würde der Schnellere ja immer gewinnen. Jede Bewegung hat eine Beschleunigungskurve, d.h. die Geschwindigkeit der Bewegung nimmt auf dem Wege zum Ziel zu. Die Reaktionszeit (Auge) ist genetisch festgelegt und somit würde eine schnelle Bewegung immer die Reaktionszeit unterschreiten. Deswegen versucht man so früh wie möglich Kontakt zum Gegner aufzunehmen. Entweder aktiv (suchende Arme) oder durch die Struktur (Doppelbewegungen). Wir unterbrechen die Beschleunigung des gegnerischen Angriffs und setzen ihn dann mit starken zentralen Vorwärtsdruck unter Druck. Somit entsteht eine verdrängende Kraft (Keilprinzip), Verkürzung der Distanz zum Gegner und  wir nehmen dem Gegner die Zeit, die er bräuchte um eine neue Bewegung (Angriff) einzuleiten. Durch die starke Haftung (Reibungsenergie) können wir durch die Prinzipien der WT-Techniken bestimmen wie wir dann mit der Kraft des Gegners umgehen und unsere Chance nutzen ihn eher zu treffen als er uns.