Ein Sifu (Kung-Fu Vater) ist kein Titel oder eine Graduierung, die den technischen Ausbildungsstand des Lehrers darstellt. Im Kung-Fu, Oberbegriff aller chinesicher Kampfkünste, geht es um eine familäre Hierarchie, die sich auch in den Begriffen wie Sihing (Kung-Fu älter Bruder), Sidai (Kung-Fu jüngerer Bruder usw. wiederspiegelt. Ein Sifu steht stellvertretend in der Hierachie inerhalb der Famile, meistens die eigene Schule, als Oberhaupt. Ein Sifu zu sein bedeutet : Verantwortung übernehmen ! Ein Sifu führt die Schule, legt das Ausbildungsprogramm fest, nimmt Prüfungen ab und ernennt seine Schüler zum Sifu, wenn sie den Grad dafür erreicht haben und eine eigene Schule gründen möchten. Ein Sifu ist ein väterlicher Freund, der immer ein offenes Ohr für seine Todai’s (Schüler) hat und darauf achtet, dass innerhalb der Schule eine menschlich positive Atmopshäre herrscht. Ein Sifu kritisiert, wenn es sein muß, aber ein Sifu lobt auch um die Leistung seines Schüler anzuerkennen. Alles was ein Sifu tut, ist sich für das Wohlergehen der Schule und somit der Schüler einzusetzen und auch darüber hinaus als menschliches Vorbild in Erscheinung zu treten, was über das bloße vermitteln von Techniken weit hinausgeht. Ein Sifu ist auch Berufung, um alle Aspekte der menschlichen Führungsqualitäten zu entwickeln und somit auch der Verantwortung gerecht zu werden, jedem Schüler eine Kunst zu vermitteln, die nicht der Bestätigung seines Egos dient, sondern der Wertschätzung der Kampfkunst Wing-Tzun an sich.